Samstag, 19. September 2009

Sport verlängert das Leben auch noch im hohen Alter

Sport verlängert das Leben auch noch im hohen Alter

Selbst wer erst im Alter aktiv wird, lebt länger als träge Zeitgenossen

JERUSALEM (mut). Für mehr Sport und Bewegung ist es nie zu spät: Selbst wer im hohen Alter erst damit beginnt, kann sein Leben deutlich verlängern.


Es ist nie zu spät: Sport verlängert immer das Leben.


Weg von der Couch und raus an die frische Luft - das können Ärzte auch noch älteren Menschen raten, denn Bewegung ist die beste Medizin, um lange gesund und munter zu bleiben. Dabei ist weniger entscheidend, wie viel Sport jemand bereits in seinem Leben gemacht hat. Wichtiger ist, was er aktuell tut, um fit zu sein. Darauf deuten Daten einer israelischen Langzeitstudie mit mehr als 1800 über 70-Jährigen. Diese wurden bis zu 18 Jahre lang wiederholt untersucht und danach befragt, ob sie sich ausreichend körperlich bewegten (mindestens vier Stunden pro Woche) oder nicht (Arch Int Med 169, 2009, 1476).

Von den 70-Jährigen mit ausreichend Bewegung waren nach acht Jahren noch 85 Prozent am Leben, ohne nur 73 Prozent. Und von den 78-Jährigen mit ausreichend Bewegung lebten acht Jahre später noch 74 Prozent, von den Couch-Potatoes nur 59 Prozent. Von den fitten 85-Jährigen lebten nach drei Jahren sogar noch 93 Prozent, aber nur 75 Prozent der trägen Altersgenossen.

Überraschend war, dass Menschen, die mit 78 Jahren noch träge waren und erst mit etwa 85 aktiv wurden, dann eine ähnlich hohe Lebenserwartung hatten wie solche, die kontinuierlich aktiv waren (Dreijahres-Sterberate 13 versus 8 Prozent). Dagegen starben Teilnehmer, die mit 85 aufhörten, aktiv zu sein, ähnlich rasch wie solche, die nie aktiv waren (Dreijahres-Sterberate je 25 Prozent). Auch 78-Jährige, die plötzlich aufhörten, starben ähnlich rasch wie kontinuierlich Träge.



Ihr Armin Schmidl
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Mittwoch, 11. März 2009

Adipositas erhöht Sterberisiko ähnlich stark wie Rauchen

Adipositas erhöht Sterberisiko ähnlich stark wie Rauchen
Daten von fast 50 000 Männern in Schweden analysiert
STOCKHOLM (eis). Wer schon als 16 bis 19 Jahre alter Jugendlicher dick oder gar adipös ist, hat in den nächsten Jahrzehnten ein ähnlich stark erhöhtes Sterberisiko wie ein Raucher. Das hat jetzt eine schwedische Studie ergeben.
DieUntersuchung hatten Forscher vom Karolinska Institut in Stockholm im Jahr 1969/70 Gesundheits-Daten von 49 920 Jugendlichen im mittleren Alter von 18 Jahren bei der Wehrpflichtigen-Musterung gesammelt (BMJ Online first). Die Probanden wurden dann über 38 Jahre weiterverfolgt. In dieser Zeit sind 2897 der Teilnehmer gestorben.
Ergebnis: Im Vergleich zu normalgewichtigen Nichtrauchern hatten dabei Wenig-Raucher (bis zu 10 Zigaretten am Tag) eine um 54 Prozent erhöhte Sterberate. Bei den mäßig Übergewichtigen (BMI zwischen 25 und unter 30) war die Sterberate um 33 Prozent erhöht. Starke Raucher (mehr als 10 Zigaretten am Tag) hatten eine mehr als verdoppelte Sterberate (111 Prozent erhöht), ähnlich stark erhöht war die Sterberate bei Adipösen (114 Prozent). Wenn ein adipöser Mann stark rauchte, war die Sterberate nahezu verfünffacht (374 Prozent erhöht).
Nicht einbezogen in die Untersuchung wurde, ob die jungen Männer im weiteren Leben abspeckten oder sich das Rauchen abgewöhnten. Die Forscher halten es aufgrund anderer Studiendaten für sehr wahrscheinlich, dass auch bei dicken jungen Frauen das Sterberisiko in ähnlichem Maße erhöht ist.
Übergewicht und Rauchen sollten daher in der Gesundheitspolitik als sehr wichtige Ziele präventiver Maßnahmen für Kinder angegangen werden, betonen die Forscher.



Ihr Armin Schmidl
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Stress und Druck - immer mehr Beschäftige greifen zu Doping


Stress und Druck - immer mehr Beschäftige greifen zu Doping

Rund zwei Millionen Beschäftigte haben schon einmal zu Arzneien gegriffen, um die eigene Leistungskraft am Arbeitsplatz zu steigern. Das geht aus dem neuen Gesundheitsreport der DAK hervor.

Von Thomas Hommel

Immer mehr Arbeit, immer mehr Druck: Beschäftigte fühlen sich zunehmend überfordert.

Das Arbeitsleben in Deutschland ist für viele Beschäftigte rauher geworden. Wer nicht schnell, flexibel und vor allem hochkonzentriert an sein Tageswerk geht, bekommt Ärger mit Vorgesetzten oder Kollegen. Die Folge: Der Leistungsdruck am Arbeitsplatz wächst - mit ihm die Angst, zu versagen. Immer mehr Beschäftigte greifen deshalb auf Suchtmittel und Tabletten zurück, um so für den täglichen Kick im Büro zu sorgen.

Die Deutsche Angestellten-Krankenkasse (DAK) hat das im Sport schon seit langem heftig diskutierte Thema Doping jetzt auch für die Arbeitswelt näher untersucht. Die DAK befragte dazu mehr als 3000 Arbeitnehmern im Alter von 20 bis 50 Jahren.

Jeder Fünfte akzeptiert Stimmungsaufheller

Die Ergebnisse lassen aufhorchen: Rund zwei Millionen Beschäftige haben schon einmal Pillen geschluckt, um sich am Arbeitplatz möglichst lange fit und wach zu halten. Besonders stark verbreitet ist das Phänomen unter Akademikern.

Immerhin jeder fünfte Arbeitnehmer hält die Einnahme von Medikamenten ohne medizinische Erfordernis für vertretbar, um die eigene Leistung im Job zu steigern. Etwa 20 Prozent der Befragten akzeptieren Stimmungsaufheller, um Stress und Konflikte am Arbeitsplatz besser aushalten zu können. Jedem fünften Arbeitnehmer wurden schon einmal leistungssteigernde und stimmungsaufhellende Medikamente ohne jegliche medizinische Notwendigkeit empfohlen. Die Empfehlungen gehen zumeist auf Kollegen, Freunde und Familienmitglieder, aber auch auf behandelnde Ärzte zurück: Jede dritte Empfehlung für ein aufputschendes Mittel kommt von Ärzten.

In ihrem Report hat die DAK die Arzneimitteldaten von Antidepressiva, Mitteln gegen Demenz und ADHS sowie Betablockern analysiert und untersucht, inwieweit die Mittel abweichend von ihrer Zulassung verordnet werden. Dabei wurden Verordnungs- und Diagnosedaten abgeglichen. Die Ergebnisse der Analyse gäben "indirekte Hinweise auf eine mögliche Fehl- und Überversorgung oder Medikamentenmissbrauch", heißt es im DAK-Report. Am Auffälligsten sei die nicht bestimmungsgemässe Verordnung des Wirkstoffes Piracetam gewesen. Dieses Mittel ist unter anderem zur Behandlung von Patienten mit hirnorganisch bedingten Leistungsstörungen, etwa Demenzen, zugelassen. Nur 2,7 Prozent aller DAK-Versicherten, denen Piracetam verordnet wurde, wiesen diese Diagnose überhaupt auf. Bei knapp 15 Prozent der Versicherten erfolgte die Piracetam-Verordnung ganz ohne Diagnose.

Auch beim Wirkstoff Methylphenidat, der primär zur Behandlung bei ADHS sowie zur Konzentrationssteigerung eingesetzt wird, ergab der Abgleich von Verordnungs- und Diagnosedaten Auffälligkeiten:

"Konzentriert, kreativ, immer perfekt?"

Für mehr als ein Viertel der erwerbstätigen DAK-Versicherten erfolgte die verordnete Therapie mit Methylphenidat ohne dokumentierte oder nicht bestimmungsgemässe Erkrankung. Ein ähnliches Ergebnis zeigt sich bei dem Narkolepsie-Medikament Modafinil sowie dem Antidepressivum Fuoxetin.

DAK-Vorstandschef Professor Herbert Rebscher warnte bei der Vorstellung des Gesundheitsreports davor, derartige Medikamente ohne medizinische Begründung einzunehmen, nur um seine Leistung zu steigern oder "besser drauf zu sein". "Konzentriert, kreativ, karrierebewusst: Der Wunsch, immer perfekt sein zu müssen, lässt sich auch durch Medikamente nicht erfüllen."



Ihr Armin Schmidl
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Mittwoch, 14. Januar 2009

Schlafmangel erhöht Erkältungsrisiko deutlich

Schlafmangel erhöht Erkältungsrisiko deutlich
PITTSBURGH/WASHINGTON (dpa). Wer weniger als sieben Stunden schläft, hat ein deutlich erhöhtes Erkältungsrisiko. Die Gefahr zu erkranken ist dreimal höher als bei Menschen mit mindestens acht Stunden Schlaf. Ein vernünftiges Ziel seien sieben bis acht Stunden Schlaf. Dann gebe es auch das geringste Risiko für Herzkrankheiten.
Das Team um Dr. Sheldon Cohen von der Carnegie-Mellon-Universität in Pittsburgh hatte die 153 Probanden im Durchschnittsalter von 37 Jahren nach ihrer Schlafzeit befragt und ihnen zudem Nasentropfen gegeben, die ein Erkältungsvirus enthielten. Innerhalb der nächsten fünf Tage sollten sie alle Krankheitsanzeichen genau aufschreiben. Ergebnis: Je kürzer ein Mensch schlief, desto eher erkrankte er an einer Erkältung. In der Gruppe der Menschen, die weniger als sieben Stunden schliefen, waren dreimal mehr erkältet als in der Gruppe mit acht oder mehr Stunden Schlaf. Das Gefühl, ausgeruht zu sein, spielte dabei keine Rolle (Arch Int Med 169, 2009, 62).
Jedoch hatten Menschen, die weniger als 92 Prozent ihrer Zeit im Bett wirklich schliefen, ebenfalls ein erhöhtes Erkältungsrisiko. Sie erkrankten 5,5 Mal häufiger als Menschen, die 98 Prozent der Zeit im Bett schliefen.
Eine mögliche Erklärung für die gesamten Ergebnisse ist nach Ansicht Cohens, dass Schlafstörungen die Produktion wichtiger Substanzen beeinflussen, die das Immunsystem zum Kampf gegen die Infektion benötigt.


Ihr Armin Schmidl
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